Seit 1837 bürgerliches Engagement für die Kunst
Die Kunsthalle Darmstadt, getragen von einem der ältesten Kunstvereine Deutschlands, fördert das Neue und sucht das Gemeinsame. Das ist unser Auftrag – für die Bürger der Stadt, Nachbarn in der Region und Gäste aus der Ferne.
Gegründet 1833/37, und damit einer der ältesten Kunstvereine Deutschlands, steht der Kunstverein Darmstadt e.V. heute in einer langen Tradition. Von einer sich im Vormärz emanzipierenden Bürgerschaft ging damals der Wunsch aus, neben dem höfischen Theater- und Musikinteresse der bildenden Kunst und damit sich selbst einen Rahmen zu geben. Treibende Kraft hinter dieser Gründung war der 1832 nach zehnjährigem Aufenthalt in Italien nach Darmstadt zurückgekehrte Jakob Felsing (1802-1883), der sich als Drucker und Kupferstecher hier niederließ und den Kunstverein bis 1876 leitete.
Der Kunstverein bis 1889
Wechselnde Ausstellungsorte bestimmten das Leben des «Kunstvereins für das Großherzogtum Hessen», der noch unter dem Protektorat des Großherzogs stand. Es entstanden zahlreiche Außenstellen wie Offenbach, Mainz, Worms, Friedberg, Gießen. Der rege Austausch mit Kunstvereinen in Süddeutschland beförderte vor allem das private Sammeln und die Förderung der Künstler.
Aufnahme: Stadtarchiv Darmstadt
Der Kunstverein ab 1889
In dem Neubau 1889 konnte der Kunstverein zahlreiche Ausstellungen mit regionaler und nationaler Ausstrahlung aber auch mit zukunftsweisender Bedeutung veranstalten. Neben der Aufgabe, Ausstellungen zu organisieren, wurden Mitgliedsbeiträge in Kunstwerke angelegt. Der Kunstverein hatte in guten Zeiten 3000 Mitglieder und bis 1929 ein beachtliches Vermögen, welches während der Inflation verloren ging. Der Wandel in der Gesellschaft blieb nicht spurlos.
Aufnahme: Stadtarchiv Darmstadt
Der Kunstverein ab 1945
Bereits 1945 beginnt der jetzt «Neue Hessische Kunstverein», später «Darmstädter Kunstverein» seine Ausstellungstätigkeit an verschiedenen Orten, aber auch mit Vorträgen und kleinen Studienreisen. Mit dem Neubau der Kunsthalle 1957 beginnt eine neue Ära. Eröffnet wird sie mit der Ausstellung «Kunst aus Darmstädter Privatbesitz» von Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein, der damit die Moderne mit der Tradition und der Bürgerschaft verband. Die Kunsthalle wird als einziger städtischer Ausstellungsort genutzt, bis die Mathildenhöhe dies ablöste. Der Verein erreichte bald eine Größe von 800 Mitgliedern. Das Zusammenwirken von Stadtgesellschaft, Neuer Darmstädter Sezession und Kunstverein trugen zur vielfachen Beachtung Darmstadts als Kulturstadt bei. Zahlreiche Studienreisen und Vorträge förderten ein lebhaftes Vereinsleben.
Aufnahme: Stadtarchiv Darmstadt, Ausstellung 1968
Der Kunstverein heute
Nach Fertigstellung der Sanierung der Kunsthalle bietet der Verein seinen Mitgliedern und der Öffentlichkeit wieder einen Ort, der neben Ausstellungen für vielfältige kulturelle Veranstaltungen und Kommunikation nutzbar sein soll.
© Kunsthalle Darmstadt / Foto: Anke Müllerklein