2-pinen-4-ol
Studio West-Ausstellung Nr. 2
04 06 21
11 07 21

Als natürliche Rückzugsorte bieten Wälder eine Alternative zur bebauten Umwelt in der Stadt. Sie ermöglichen eine Auszeit vom Alltagsstress, Entschleunigung, innere Einkehr und Ruhe. Zudem eröffnen sie eine Erfahrungswelt jenseits der artifiziellen und virtuellen Räume, in denen überwiegend gelebt und gearbeitet wird.

An die sich verschärfende Trennung von Mensch und Natur knüpfen die Künstler Dominik Münch und Dominik Schmitt in ihrer Ausstellung ‹2-pinen-4-ol› an. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf die chemische Schreibweise für Monoterpen-Alkohole, den Hauptbestandteilen der ätherischen Öle von Nadelbäumen. Der Duft findet sich konzentriert in der skulpturalen Arbeit ‹Duftschrein› (2021), die, zentral im Raum angeordnet, zwischen Wandarbeiten aus Fichtenholz vermittelt. Der Titel fungiert als konzeptionelle Klammer der Ausstellung: Münch und Schmitt transformieren die natürlichen Spuren des Waldes und reflektieren die formalen und sinnlichen Qualitäten des Mediums Holz.

Indem sie auf die Transformationsprozesse aufmerksam machen, die mit der Nutzung von Holz verbunden sind, thematisieren Münch und Schmitt in ‹2-pinen-4-ol› (un-)natürliche Kreisläufe. Zugleich rücken sie die Verbundenheit der menschlichen und pflanzlichen Lebenswelten in den Fokus, aus der letztlich auch diese Ausstellung hervorgegangen ist.

Dominik Münch (*1990) lebt und arbeitet in Darmstadt.

Dominik Schmitt (*1995) lebt und arbeitet in Darmstadt.