Florian Süssmayr
Bilder für deutsche Museen (2)
26 01 16
17 04 16

Florian Süssmayr ist ein guter Beobachter. Ihn interessieren randständige Orte und Themen. U-Bahnstationen und Toilettenwände, Einsamkeit
und Verwahrlosung. Seine Gemälde erzählen von Gefühl und Härte, sind teils rotzig direkt, teils atmosphärisch dichte Rätselhaftigkeit. Oberflächen wie Stoff, Haut, Holz, Papier, Glas oder Vinyl werden nachgerade zelebriert. Manchmal löst sich der Gegenstand in fast abstrakten Kompositionen auf, die dagegen die Materialität der Ölfarbe betonen. Den menschenleeren Orten und Spurensammlungen stehen ornamentale Massenszenen bei Fußball- und Straßenschlachten sowie Portraitarbeiten gegenüber. Für die Gemälde dienen Fotografien als Vorlage, die dann verfremdet, wieder fotografiert, kopiert, als Plakat gedruckt und übermalt oder als Tapete Hintergrund für andere Bilder werden. Motive wie Münchner Kneipen, Fußballfelder oder Plattencover stehen in engem Zusammenhang mit Süssmayrs Zeit als jungem Künstler und Musiker in der Punk-Bewegung im München der 1980er-Jahre und erzählen von seiner Begeisterung für Fußball und der Liebe zur Musik und zum Film.
Mit Florian Süssmayr steht eine starke malerische Position am Anfang des gattungs-
übergreifenden Programms der Kunsthalle Darmstadt. Die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entwickelte Einzelausstellung versammelt eine Auswahl von Schlüsselwerken der letzten zehn Jahre sowie einige neue für Darmstadt entstandene Arbeiten.
Seit 1999 war Süssmayr an nationalen und internationalen Ausstellungen in Japan, der Schweiz, Spanien und den USA beteiligt. Durch eine Ausstellung „Bilder für deutsche Museen“ im Haus der Kunst München 2005 wurde erchlagartig in weiten Kreisen bekannt. Der Schau folgte 2006 ein gleichnamiges Katalogbuch im Verlag Walther König in Köln. Die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler für die Kunsthalle Darmstadt entwickelte Präsentation, der auch wieder eine Publikation bei König folgen soll, lässt sich ähnlich den Bildern auf verschiedenen Ebenen lesen, die im Hauptsaal mit einer Auswahl von Schlüsselwerken zusammenfließen.