Die Ausstellung ‹Many› zeigt, wie vielseitig die Techniken sind, mit denen Veronika Weingärtner arbeitet. Sie setzt historische Drucktechniken ein, erstellt Cyanograpahien, Monotypien und Siebdrucke. Aber auch neue Technologien wie digitale Bewegtbilder kommen in ihren raumbezogenen Videoarbeiten zum Einsatz. So unterschiedlich die Techniken sind, kreisen die Werke um ein gemeinsames Thema: Wie das Grafische mit der Beobachtung zu tun hat, mit dem Eindruck, der sich in jedem Moment verändert. In den Arbeiten lotet Veronika Weingärtner aus, wie sich diese Wandelbarkeit des Eindrucks grafisch einfangen lässt. In ihren Cyanotypien lässt sie Licht auf industrielle Überreste fallen. Sie liegen übereinander und erzeugen unterschiedliche Schattenformen, die die Künstlerin durch einen malerischen Auftrag lichtempfindlicher Lösung ergänzt. Bei den Monotypien druckt Sie Farbe von einer Platte auf den Bildträger, sodass sich Teile der gemalten Form auflösen. Die seriellen Siebdrucke bestehen aus Farbstreifen, die in jedem Abdruck in Form und Farbe variieren. In ihrer Videoinstallation ‹Many› verfolgt die Künstlerin Ameisen- und Termitenstraßen, lässt sie in Dauerschleife laufen, sodass ihr Weg niemals endet. Für die Arbeit ‹Welle› ließ die Künstlerin ihren Arbeitsrhythmus von der Natur bestimmen, die ihre Mandalas im Sand immer wieder auflöst.
Veronika Weingärtner, 1981 in Neuenbürg geboren, lebt und arbeitet in Mainz. Von 2009 bis 2015 studierte sie an der Kunsthochschule Mainz bei Prof. U. Hellmann und M. Schwenk Bildhauerei. Seit 2016 ist sie Meisterschülerin bei Prof. Andrea Büttner. 2015 war Veronika Weingärtner eine der Preisträgerinnen des gemeinsam mit dem Lions Club Darmstadt Mathildenhöhe initiierten Kunstförderpreises der Kunsthalle Darmstadt.