Die Avantgarden der 1910er- und 1920er-Jahre stießen sich zunehmend an der Unbeweglichkeit des traditionellen Staffeleibildes. Als eine der sogenannten statischen Künste schien die Malerei der dynamischen Lebenswirklichkeit nicht mehr zu entsprechen. Progressive Künstler wie Léopold Survage, Viking Eggeling oder Len Lye machten sich daran, der Malerei «das Laufen zu lehren». Sie griffen dabei auf die Errungenschaften des noch jungen Films zurück, um die Mittel der Malerei im experimentellen Animationsfilm zu erweitern. Das Ergebnis ist eine Synthese von Malerei und Film in etwas, das der Künstler Robert Bruce Rogers 1952 «motion painting» oder «cineplastics» taufte. Im Fokus der Ausstellung ‹Malerei als Film› stehen Arbeiten aus dem Bereich des Films und der Malerei, die den malerischen Prozess reflektieren, oder noch einen Schritt weiter gehen, indem sie beide Medien zusammenführen. Neben Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler wie Tala Madani, Radenko Milak, Thomas Scheibitz und Amy Sillman zeigt die Kunsthalle auch eine Auswahl klassischer Beispiele des malerisch orientierten Experimentalfilms, dessen wenig bekannte Geschichte sie so nacherzählt.
Teilnehmende Künstler*innen:
Stan Brakhage (1933–2003), Sofia Duchovny (*1988), Viking Eggeling (1880–1925), Oskar Fischinger (1900–1967), Lauren Gregory (*1983), Edgar Honetschläger (*1967), Shen Jie (*1989), Maria Lassnig (1919–2014), Rachel Lowe (*1968), Len Lye (1901–1980), Tala, Madani (*1981), Miodrag Manojlovic (*1979), Radenko Milak (*1980), Hans Namuth (1915–1990), Thomas Scheibitz (*1968), Monika Schwitte (1956–2015), Amy Sillman (*1955), Florian Süssmayr (*1963)
Die Ausstellung
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