Do / 23.10.25 / 19 Uhr
Musikperformance  «Gefahren Gefallen» der Akademie für Tonkunst

Musik für Querflöte, Violoncello und fallende Lautsprecher

‹Gefahren› – das Wort benennt im Duden sowohl die Möglichkeit des drohenden Unheils als auch die Bewegung des Fahrens. ‹Gefallen› wiederum ist ein vielschichtiger Begriff: Er steht für den Tod im Krieg, zugleich aber auch für alltägliche Gesten, für Bewegung, für den schlichten Akt des Niedergehens. In dieser sprachlichen Vieldeutigkeit eröffnet sich ein Spannungsfeld, das zum Nachdenken über Geschichte, Erinnerung und Gegenwart einlädt.

Dieses Spannungsfeld ist eng mit dem Steubenplatz und der Kunsthalle Darmstadt verbunden. Seit dem 19. Jahrhundert war Darmstadt Garnisonstadt; hier, zwischen den alten Bahnhöfen und dem angrenzenden Kasernenareal, kreuzten sich Wege von Soldaten, Reisenden und Bürgern. Der Ort wurde so zu einer Schwelle, an der viele Menschen den Schritt von der Übung in die grausame Realität des Krieges vollzogen.

Von hier aus sind unzählige ‹gefahren› und viele ‹gefallen› – und doch fahren heute täglich Menschen achtlos an diesem Ort vorbei. Das Stück ‹Gefahren Gefallen› möchte diesen verborgenen Stimmen und Geschichten Raum geben und mit den Mitteln der Musik in Erinnerung rufen, was ansonsten unhörbar bleibt.

Die Flötistin Dingjin Ma und der Cellist Franz Barocka werden bei der Komposition von Christoph Kröll durch Klänge aus fallenden Lautsprechern unterstützt.