In ihrer Ausstellung nimmt Theresa Büchner den titelgebenden Blaumann zum Ausgangspunkt einer künstlerischen Reflexion über das Verhältnis zu ihrer Mutter: Hildegard Büchner eignete sich die Berufskleidung in den 1980er Jahren an, um sich als Bildhauerin zu behaupten. Wie die Wahl ihrer künstlerischen Mittel – sie arbeitete vornehmlich mit schweren Materialien wie Bronze, Holz und Stahl –, war der Blaumann handwerklich, robust und somit männlich konnotiert. Theresa Büchners Praxis basiert auf Film, Fotografie und Text. Heute stehen ihr als Künstlerin andere Kostüme und Wege offen, um sich im Kontext der Gegenwart zu positionieren. Im Studio West treten die künstlerischen Strategien von Mutter und Tochter in Dialog.
Theresa Büchner (*1993) lebt und arbeitet in Antwerpen. Sie studierte Fotografie an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam, absolvierte ein Masterstudium an der HAW Hamburg und schloss als Meisterschülerin an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Willem de Rooij ab. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Nederlands Fotomuseum in Rotterdam, im DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt am Main und auf dem Kasseler Dokfest gezeigt.
Hildegard Büchner (*1956) lebt in Bamberg. Sie studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, an der Kunstakademie Düsseldorf sowie an der Städelschule in Frankfurt am Main. Seit 1982 war sie als freischaffende Künstlerin tätig und in zahlreichen Ausstellungen vertreten, u.a. im 1822-Forum der Stadtsparkasse Frankfurt und im Ludwig Forum Aachen. Mehrere Skulpturen befinden sich in öffentlichem Besitz.