Arie van Selm
Introspection and Commentary / Fühlen und Denken
15 09 24
05 01 25

Die erste umfassende institutionelle Würdigung des Malers, Bildhauers und Zeichners Arie van Selm bietet einen Querschnitt durch seine Schaffensphasen von um 1980 bis vor seinen plötzlichen und unerwarteten Tod in diesem Jahr. Die Ausstellung zeigt das Werk eines Welten wandernden Künstlers, der sich im Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert zwischen der Expression innerer Zustände und der Beobachtung von Natur und Umwelt bewegt. Sie vereinigt alle fünf seit 2011 entstandenen Typen seiner Bronzegegossenen Krähen und führt in einer konzentrierten Auswahl Malerei und Zeichnung von 17 Leihgebern von Darmstadt bis Dallas zusammen.

Geboren im holländischen Utrecht, erlernte Arie van Selm das Malen in Amsterdam, Stockholm und Zürich, bevor er die U.S.A. zu seiner Wahlheimat machte. Von New York zog es ihn nach Dallas, Texas, wo er bis zuletzt ein großes Atelier unterhielt. Seit 2010 spielte auch Berlin eine wichtige Rolle, wo er in der Kunstgießerei Noack an den Modellen für seine bronzenen Krähen I - V arbeitete. Viele Werke des mit Darmstadt eng verbundenen Künstlers fanden Eingang in US-amerikanische und europäische öffentliche wie private Sammlungen.

In der Kunsthalle Darmstadt war Arie van Selms Kunst erstmals 2015 im Studio Ost ausgestellt, begleitend zu der Aufstellung seiner Krähe II auf dem damals noch eingezäunten Vorplatz im Rahmen der von Bad Homburg ausstrahlenden Blickachsen 10. Im Zuge der Neugestaltung des Vorplatzes wanderte die inzwischen von einer Gruppe kunstliebender Mäzene an die Stadt Darmstadt gestiftete Bronze auf den Steubenplatz. Als Leihgabe des Instituts Mathildenhöhe ist sie nun noch einmal vorne zu sehen. Mit ihr beginnt der Rundgang.

Besondere Aufmerksamkeit erfährt das Frühwerk Arie van Selms, das die ehemalige Galerie Sander in Darmstadt ab den 1980er Jahren hierzulande bekannt machte. Man sieht den Künstler hier bereits Profile von Köpfen, Masken und Tieren in gestisch-expressive Flächenkompositionen einsetzen, die seinen starken Sinn für Farbe, Form und Material verraten. Ab den 2000er Jahren werden Landschaften und Florales, Frauenkopfprofile und immer wieder die Krähe bildbeherrschend. Eine Auswahl von Arbeiten auf Papier - Gouachen, Aquarelle, Collagen, Zeichnungen mit Kreide, Ölkreide, Acryl, Stift, Kohle - rundet die Präsentation ab.

Ausstellung und Katalog werden unterstützt von:

BS Kulturstiftung
Petra Ellinger
Family Office Enis Ersü
Bill Kramer
Hans-Joachim und Gisa Sander
Dr. Volker Hessemer
und weiteren Spendern.