Die unter dem Titel ‹Sphaera› zusammengestellten Arbeiten beschäftigen sich mit den leisen Tönen, den Zwischentönen, die tiefgreifende Veränderungen ankündigen. Es ist für mich ein Versuchsaufbau, die Zeichen der Zeit zu lesen. Der lateinische Begriff «Sphaera» erinnert an die «Sphaera Copernicana», ein Modell des kopernikanischen heliozentrischen Weltbildes, das den Anfang des neuzeitlichen naturwissenschaftlichen Denken und damit eine Zeitenwende markiert.
Jahrhunderte lang hat der Mensch die Natur durch Technik zu beherrschen versucht und sich damit von ihr abgegrenzt. Durch die Entwicklung von künstlicher Intelligenz jedoch wird uns bewusst, dass wir die Frage nach dem, wie wir den Menschen sehen, neu stellen müssen: Stehen wir durch die Eigenschaften, die uns menschlich machen, wie Emotionalität, Spontanität, Intuition, unberechenbare Komplexität vielleicht viel näher an der Tier- und Pflanzenwelt als an der Maschine? Ist der immerwährende Fortschritt wirklich ein Fortschritt?
Ausstellung in Kooperation mit